September 2023
In diesem Jahr feiern wir das 270-jährige Bestehen des Hebammenwesens in Slowenien, das 1753 von Maria Theresia mit der Gründung der ersten Hebammenschule begonnen wurde. Ein wichtiger Meilenstein nicht nur im Hinblick auf die Hebammenausbildung, sondern auch auf die Ausbildung in slowenischer Sprache. Angemessen ausgebildete Hebammen waren nicht nur für Frauen wichtig, die zu Hause gebären, sondern für die gesamte Gesellschaft, da sie sich immer für Familien, Frauen, Kinder und alle, die Hilfe und Unterstützung brauchten, eingesetzt haben. Anlässlich dieses Jubiläums wurde am 4. Mai 2023 um 12.00 Uhr vor der alten Hebammenschule in Ljubljana ein Festakt veranstaltet, bei dem wir an die Anfänge der Hebammenausbildung in slowenischer Sprache erinnerten, über wichtige Persönlichkeiten sprachen, die das Hebammenwesen im Laufe der Jahrhunderte und bis heute geprägt haben, über die Art und Weise, wie Hebammen ausgebildet werden, und über ihre Tätigkeit auf allen Ebenen des Gesundheitswesens. Zu diesem Zweck wurde auch eine Gedenktafel enthüllt.
Um auf die Bedeutung des Hebammenwesens und der Hebammen in der heutigen Zeit aufmerksam zu machen, haben wir am 5. Mai in allen Entbindungskliniken einen Tag der offenen Tür veranstaltet, über den auch die Medien berichteten. Auf diese Weise wollten wir die gesamte Gesellschaft ansprechen und dem Hebammenwesen und dem Hebammenberuf auch unter dem Gesichtspunkt des Handelns der Hebammen als den größten Verteidigern von Frauen, Familien und Kindern für ein besseres Leben und einen Beitrag zur Gesellschaft Geltung verschaffen. Es ist wichtig, die Gesellschaft für das Hebammenwesen und die Arbeit der Hebammen zu sensibilisieren, denn die Gesellschaft und ihre Bedürfnisse ändern sich ständig, aber der gemeinsame Punkt bleibt derselbe, nämlich die Betreuung von Frauen, Familien und Kindern, oder anders gesagt, die Präsenz der Hebammen bleibt von der Geburt bis zum Tod bestehen.
Auf dem Kongress für Gesundheits- und Hebammenwesen im Rahmen der Festakademie am 12. Mai 2023 verlieh die Kammervereinigung die höchsten Auszeichnungen an Personen, die durch ihre berufliche Tätigkeit zur Entwicklung des Berufsstandes beigetragen haben. So zeichnete sie auch eine Kollegin für ihr Lebenswerk aus, die während ihrer gesamten beruflichen Laufbahn als herausragende Verfechterin des Hebammenwesens bekannt war und sich bis zu ihrer Pensionierung für die Ausbildung von Hebammen einsetzte. Wir alle, die wir uns der Bedeutung der Entwicklung des Berufsstandes und der notwendigen Veränderungen, die für die gesamte Gesellschaft wichtig sind, bewusst sind, fühlten uns durch diese Anerkennung sehr geehrt. Bei all dem dürfen wir die Aufnahme des Hebammenwesens in das immaterielle Kulturerbe im eigenen Land sowie die Nominierung des Hebammenwesens in die UNESCO-Liste nicht vergessen.
Saša Matko, Hebamme, Verband der Krankenschwestern und Hebammen, Slowenien